Verbrannte Bücher
90. Jahrestag der Bücherverbrennungen
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden zahlreiche Bücher und Broschüren aus privatem und öffentlichem Besitz verbrannt. Als unerwünscht oder „undeutsch“ galt vor allem jüdische, kommunistische oder als sexuell zu freizügig eingestufte Literatur. Unter den verbrannten Büchern fanden sich auch bekannte Schriftsteller*innen aus Bayern wie Bertolt Brecht, Heinrich und Thomas Mann oder Marieluise Fleißer. Ihren Höhepunkt fanden die Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 in der Aktion „Wider den undeutschen Geist“, bei der zeitgleich in 20 deutschen Universitätsstädten tausende Bücher vernichtet wurden. Ziel war es, die freie Meinungsäußerung zu unterbinden und Wissenschaft, Literatur, Kunst, Publizistik sowie insgesamt die Gesellschaft „gleichzuschalten“.
Akteure, Abläufe und Orte der Bücherverbrennungen in Bayern
Am 90. Jahrestag der Bücherverbrennungen sprechen wir mit Expert*innen über die Bücherverbrennungen, ihre Hintergründe und Auswirkungen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die betroffenen Autor*innen und ihre Werke.
Es diskutieren mit Ihnen:
- Dr. Sven Kuttner, Stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek, LMU
- Rupert Grübl, Direktor der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
- Prof. Dr. Christine Haug, Zentrum für Buchwissenschaft, LMU
- Prof. Dr. Oliver Jahraus, Vizepräsident der LMU
Moderation:
- Christina Gibbs, BLZ
- Prof. Dr. Waldemar Fromm, Arbeitsstelle für Literatur in Bayern, LMU
Neue Plakatserie zu Bücherverbrennungen in Bayern
Im Rahmen der Veranstaltung wird auch die neue Plakatserie der BLZ vorgestellt. Auf acht Plakaten werden die Bücherverbrennungen 1933 in Bayern thematisiert: Sie geben einen Überblick über die Akteure, die Orte sowie die betroffenen Autor*innen. Die Begleitbroschüre und zusätzliche Dokumente auf der Webseite der BLZ erläutern den Hintergrund und bieten ausführliches Zusatzmaterial zum weiteren Quellenstudium. Die mit den QR-Codes abrufbaren Hördokumente lassen die Texte der Verbrannten Bücher zu Wort kommen. Die Plakate sind insbesondere für den Einsatz im Unterricht geeignet.Foto: NS-Dokumentationszentrum München