ZfP: Umbruch in „Little Berlin“

Die im Entstehen befindlichen Länder der ehemaligen DDR sind am 3. Oktober der Bundesrepublik Deutschland auf der Grundlage von Art. 23 GG beigetreten. Am 31. August 1990 unterzeichneten Bundesminister Wolfgang Schäuble und DDR-Staatssekretär Günther Krause den Einigungsvertrag. Den Weg dazu freigemacht hatten Beschlüsse des Deutschen Bundestags und der Volkskammer der DDR sowie die Zwei-plus-Vier-Gespräche zwischen Bonn, Ost-Berlin, Washington, Moskau, Paris und London. Die Deutsche Einheit war der Abschluss einer Entwicklung, die mit dem „Sturz“ der Mauer am 9. November 1989 in Berlin und in der Folgezeit vielerorts begonnen hatte und die danach nicht mehr zu stoppen war.

In Mödlareuth, einem Dorf in Bayern und Thüringen, das 1945 am Tannbach geteilt worden war, wurde die Mauer erst im Dezember 1989 durchbrochen. In „Little Berlin“, wie das Dorf aufgrund einer ähnlichen Teilungssituation wie in Berlin genannt wurde, lebten 1989 rund 30 Einwohnerinnen und Einwohner in der SED-Diktatur DDR, knapp 20 in der Bundesrepublik.

Wichtige Stationen zwischen dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung waren z. B. die Runden Tische und der Regierungswechsel in der DDR, das Zehn-Punkte-Programm Kanzler Kohls, der Reiseverkehr von Ost nach West und umgekehrt, die Volkskammer- und Kommunalwahlen in der DDR, die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen Bundesrepublik und DDR.
 
Die Unterrichtsstunde behandelt folgende Kernfragen:
  • Wie lebten die Menschen beiderseits der innerdeutschen Grenze vor dem Sturz der Mauer?
  • Welche politischen Forderungen stellten die DDR-Bürgerinnen und Bürger?
  • Wie erlebten die Menschen in Mödlareuth den Sturz der Mauer und die Wiedervereinigung in den Jahren 1989 und 1990?
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