Themenforum Antisemitismus
Anat Manor © aus der Serie „Among Equals“
Ziele und Inhalte des Themenforums "Antisemitismus"
Zur Zielsetzung und zu den Inhalten des „Themenforums Antisemitismus“Der Anschlag in Halle im Oktober 2019, der Versuch, am höchsten jüdischen Feiertag Yom-Kippur in eine Synagoge einzudringen und dort gezielt Menschen jüdischen Glaubens zu ermorden, markiert einen schrecklichen Höhepunkt im drastischen Anstieg antisemitischer Handlungen in Deutschland. Diese Handlungen reichen von Beleidigungen, volksverhetzenden Äußerungen, Schmierereien, physischen Attacken bis zum Mord.
Wir haben es hier mit einem alten und gleichzeitig neuen Phänomen zu tun – zum einen reicht die Chronologie des Antisemitismus Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende in der Geschichte zurück, auf der anderen Seite haben sich die Ausprägungen des Antisemitismus in den letzten Jahren und Jahrzehnten in Deutschland, aber auch in ganz Europa teilweise massiv verändert: Nicht nur erscheint der Antisemitismus in seiner offenen, Tabus brechenden Artikulation eine neue Dimension erreicht zu haben; auch die Verbreitungskanäle antisemitischer Parolen und Kampagnen haben sich durch das Internet und vor allem die sozialen Medien radikal verändert. Antisemitische Narrative treffen in WhatsApp-Gruppen, auf Facebook, Twitter und in weiteren Medien auch auf Nutzerinnen und Nutzer, die diese weder (er-) kennen noch einordnen können. Gerade Jugendliche sind hier eine leicht erreichbare Zielgruppe für Antisemiten, um ihre Anschauungen zu verbreiten. Um auf derartige Strategien reagieren zu können, ist es wichtig, die antisemitische Ideologie mit ihren Narrativen, Inhalten, Formen und Verbreitungswegen zu kennen.
Ein Ziel dieser Online-Plattform ist es deshalb, gegenwärtige Erscheinungsformen des Antisemitismus zu erläutern und zu dokumentieren, in knappen und oft überblicksartigen Artikeln Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Lehrkräften und interessierten Bürgerinnen und Bürgern grundlegende Informationen rund um das Thema an die Hand zu geben.
Auf der Online-Plattform werden sukzessive Texte und Interviews zu einigen Aspekten von Antisemitismus und dem Umgang damit zur Verfügung gestellt. Im Frühjahr 2020 werden die Texte in gedruckter Form als Themenheft der Zeitschrift „Einsichten und Perspektiven“ erscheinen.
Das Heft wird nach einem einführenden Artikel zur schulischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus Texte renommierter Autorinnen und Autoren zu den genannten Themenbereichen vereinen. Darüber hinaus wird Menschen das Wort gegeben, die antisemitischen Kampagnen ausgesetzt sind oder waren; das Heft eröffnet so neben der wissenschaftlichen auch eine oft sehr persönliche Perspektive auf die gesellschaftlichen Konsequenzen des Antisemitismus. Gerade diese kürzeren Interviews und Essays eignen sich deshalb vielleicht auch für die Arbeit mit Jugendlichen in ganz besonderer Weise. Ganz bewusst wird damit Betroffenen die Gelegenheit gegeben, von ihren persönlichen Erfahrungen mit der neuen Qualität der Bedrohung zu erzählen, zu schildern, wie sie damit umgehen, und zu artikulieren, was sie sich von der sog. „Mehrheitsbevölkerung“ erwarten.
Grundlegende neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu publizieren oder eine umfassende Debatte abzubilden, kann und will diese Veröffentlichung hingegen nicht leisten.
Dieses Themenheft ist entstanden in einer Zusammenarbeit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit mit dem Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe.
Zur Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus gehört das Wissen um das jüdische Leben in Deutschland. Im Jahre 2021 wird es genau 1700 Jahre her sein, dass jüdisches Leben in Deutschland erstmals urkundlich belegt wurde. Ein weiteres Themenheft der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit soll sich deshalb mit jüdischem Leben in Deutschland in all seinen Facetten in der Vergangenheit, insbesondere aber in der Gegenwart befassen.
Diese Publikation ist mit der Hoffnung verbunden, das Wissen über aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus zu vertiefen und somit auch ein Fundament für möglichst Viele zu liefern, auf dem wir alle diesem Antisemitismus möglichst geschlossen entgegentreten können.
Die Redaktion
Wir haben es hier mit einem alten und gleichzeitig neuen Phänomen zu tun – zum einen reicht die Chronologie des Antisemitismus Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende in der Geschichte zurück, auf der anderen Seite haben sich die Ausprägungen des Antisemitismus in den letzten Jahren und Jahrzehnten in Deutschland, aber auch in ganz Europa teilweise massiv verändert: Nicht nur erscheint der Antisemitismus in seiner offenen, Tabus brechenden Artikulation eine neue Dimension erreicht zu haben; auch die Verbreitungskanäle antisemitischer Parolen und Kampagnen haben sich durch das Internet und vor allem die sozialen Medien radikal verändert. Antisemitische Narrative treffen in WhatsApp-Gruppen, auf Facebook, Twitter und in weiteren Medien auch auf Nutzerinnen und Nutzer, die diese weder (er-) kennen noch einordnen können. Gerade Jugendliche sind hier eine leicht erreichbare Zielgruppe für Antisemiten, um ihre Anschauungen zu verbreiten. Um auf derartige Strategien reagieren zu können, ist es wichtig, die antisemitische Ideologie mit ihren Narrativen, Inhalten, Formen und Verbreitungswegen zu kennen.
Ein Ziel dieser Online-Plattform ist es deshalb, gegenwärtige Erscheinungsformen des Antisemitismus zu erläutern und zu dokumentieren, in knappen und oft überblicksartigen Artikeln Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Lehrkräften und interessierten Bürgerinnen und Bürgern grundlegende Informationen rund um das Thema an die Hand zu geben.
Auf der Online-Plattform werden sukzessive Texte und Interviews zu einigen Aspekten von Antisemitismus und dem Umgang damit zur Verfügung gestellt. Im Frühjahr 2020 werden die Texte in gedruckter Form als Themenheft der Zeitschrift „Einsichten und Perspektiven“ erscheinen.
Das Heft wird nach einem einführenden Artikel zur schulischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus Texte renommierter Autorinnen und Autoren zu den genannten Themenbereichen vereinen. Darüber hinaus wird Menschen das Wort gegeben, die antisemitischen Kampagnen ausgesetzt sind oder waren; das Heft eröffnet so neben der wissenschaftlichen auch eine oft sehr persönliche Perspektive auf die gesellschaftlichen Konsequenzen des Antisemitismus. Gerade diese kürzeren Interviews und Essays eignen sich deshalb vielleicht auch für die Arbeit mit Jugendlichen in ganz besonderer Weise. Ganz bewusst wird damit Betroffenen die Gelegenheit gegeben, von ihren persönlichen Erfahrungen mit der neuen Qualität der Bedrohung zu erzählen, zu schildern, wie sie damit umgehen, und zu artikulieren, was sie sich von der sog. „Mehrheitsbevölkerung“ erwarten.
Grundlegende neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu publizieren oder eine umfassende Debatte abzubilden, kann und will diese Veröffentlichung hingegen nicht leisten.
Dieses Themenheft ist entstanden in einer Zusammenarbeit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit mit dem Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe.
Zur Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus gehört das Wissen um das jüdische Leben in Deutschland. Im Jahre 2021 wird es genau 1700 Jahre her sein, dass jüdisches Leben in Deutschland erstmals urkundlich belegt wurde. Ein weiteres Themenheft der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit soll sich deshalb mit jüdischem Leben in Deutschland in all seinen Facetten in der Vergangenheit, insbesondere aber in der Gegenwart befassen.
Diese Publikation ist mit der Hoffnung verbunden, das Wissen über aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus zu vertiefen und somit auch ein Fundament für möglichst Viele zu liefern, auf dem wir alle diesem Antisemitismus möglichst geschlossen entgegentreten können.
Die Redaktion